Mittwoch, 26. Dezember 2007

2. Weihnachtsfeiertag

Nun ist schon der 26. Dezember und Weihnachten so gut, wie vorbei.
Ob ich heute Abend noch aus gehe, weiß ich noch nicht. Vielleicht. Das wäre eine gute Möglichkeit die Pizza abzutanzen, die ich gerade dummer Weise in mich hineingestopft habe, wirklich gestopft, denn eigentlich bin ich schon seit Montag permanent satt und dennoch esse ich weiter, was völlig idotisch ist, weil ich doch eigentlich wenigstens etwas schlanker sein wollte bis Silvester, weil wir dann bei der Ausfahrt auch schwimmen gehen und damit die Blamage wenigstens nihct ganz so extrem wird, wollte ich auf das achten was ich esse. Aber das ist doch eh immer das Selbe mit mir. Ich esse ja quasi absichtlich um mich schlecht zu fühlen und ein schlechtes Gewissen zu haben, was, logisch betrachtet, völlig schwachsinnig ist. Aber so bin ich nun mal.
Die Familienfeier heute war ganz okay. der kleine Sohn vom Cousin meines Vaters hat mich völlig in den Bann gezogen! :) So ein niedlicher Kerl! Das einzig Nervige und Anstrengende waren die vielen "Daumen - drück" - Versprechen wegen Schottland. Natürlich war es lieb gemeint, doch mit den Glückwünschen kommt der grauenhafte Gedanke im Schlepptau, dass ich nicht zugelassen werde zu dem Auslandsjahr! Und dieser Gedanke ist so fürchterlich bohrend. Nur noch 6 Tage bis Januar und dann ist die Entscheidung schon zum Greifen nah. Die Angst wird auch immer stärker! Irgendwann bringt sie mich nochmal um den Verstand!
Ich war gerade auf dem Klo. Jetzt fühl ich mich besser.
Nein, ich habe nicht gekotzt. Ich habe meinen Körper auf natürliche, nicht kranke Weise entleert. Das mit dem Kotzen auf Komando hab ich eh noch nie hinbekommen. Ich habe es schon versucht, natürlich. Was soll man auch anderes machen, wenn man mal wieder einen ganzen Baumkuchen und eine 10er - Packung Wiener Würstchen in sich hineingeschoben hat!? Geschafft habe ich es trotzdem nie! Genau wie mit dem Ritzen. Ich hab es ab und zu versucht. Manchmal hat es ein bisschen geblutet. Am Meisten zu meinem 15. Geburtstag, als ich einen unglaublichen Hass auf meinen Vater verspührte. Aber sonst hatte ich immer zu viel Angst davor, eine dünne Klinge in mein Fleisch zu rammen! Da hab ich mich lieber selber geschlagen, gebissen oder mit die Fingerkuppen blutig gekratzt. Das war weniger beängstigend. Aber die Zeiten sind ja mitlerweile auch vorbei. Keine Spur mehr von Selbstverletzung. Gott sei Dank! Jetzt mach ich mich lieber wegen meinem Essverhalten fertig. ^^ Manchmal könnte ich über meine eigene Idioti lachen! Aber so ist das Leben eben als etwas gestörte Persönlichkeit. Und wer sagt, das wäre unnormal lügt, denn jede verfluchte Menschenseele ist durch irgendetwas geschändet, durch etwas, dass sich Leben nennt. Und dennoch kann man glücklich sein. Ja, das ist möglich! Ich weiß, dass ich viele Störungen in meiner Persönlichkeit habe, aber ich lebe mit meinen verfickten Narben, trage sie, manchmal füge ich Neue hinzu, manchmal werden sie mir zugefügt. Das nennt man Leben. Und gerade dieses liebe ich gerade abgöttisch. Ich sitze hier in unserem hochweihnachtlich, aber nicht zu kitschig geschmückten Wohnzimmer mit dem Laptop meines Dads und bin fähig klare Gedanken zu fassen und sie in Sätze zu packen um sie für mich und die Nachwelt oder die Öffentlichkeit festzuhalten. Einfach fantastisch. Mit dem einen Makel, dass ich es bevorzugen würde, jetzt in Schottland zu sitzen, in einem kleinen WG - Wohnzimmer mit meinem eigenen vaio-Notebook. Das wäre grandios! Oh, diese Auslandssache macht mich ganz wahnsinnig! Permanent versinke ich in Träumen und Angstzuständen. Im stehtigen Wechsel.
" Leises Leben, doch kein Frieden in mir. Ich bin Protagonist meiner eigenen Lebensserie. Und wieder eine Folge, in der nichts passiert, was mich weiterbringt. Jeden Tag aufs Neue. Und irgendwie bin ich ein schlechter Darsteller im eigenen Leben. ich stelle mich nicht so dar, wie ich gerne wäre, denn so, wie ich gerne wäre, kann ich wahrscheinlih nicht sein. Unvermögen und Selbstmitleid. Unscheinbar und unverdächtig. Das Trotteltier der Menschenherde." Keiner kann das Leben so schön ausdrücken, wie Dirk Bernemann! Ich bin so froh, dass ich sein zweites Buch (Ich hab die Unschuld kotzen sehen 2 - Und wir scheitern immer schöner), aus dem dieses Zitat stammt, zu Weihnachten bekommen habe!
Und mit diesen Worten beende ich meine heutige Tagesanalyse.

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